Elena Esposito: Kommunikation mit unverständlichen Maschinen

02.05.2024 13:41
#1
avatar

Seit ChatGPT online ist, hat ein breiter Diskussionsprozess über das Thema Künstliche Intelligenz eingesetzt. Die dabei im Raum stehenden Visionen reichen von der Befreiung der Menschheit von lästigen Routinetätigkeiten über massiven Bildungs- und Jobverlust bis hin zu apokalyptischen Szenarien im Stil der „Terminator“-Filme. Öffentliche Wortmeldungen pendeln zwischen Euphorie und mit Grabesstimme vorgetragenen Warnungen.

Elena Esposito, Schülerin von Umberto Eco und Niklas Luhmann, schlägt in ihrem Essay einen erfrischend unaufgeregten Ton an. Ihr Ausgangspunkt ist die Feststellung, dass wir eine KI wie z.B. ChatGPT nicht verstehen können (d.h. nicht rekonstruieren können, wie sie zu einer bestimmten Aussage kommt). Umgekehrt versteht die auf Basis von Wahrscheinlichkeiten operierende KI auch uns nicht. Das stellt aber in dem Moment kein Problem mehr dar, in dem man die Aufmerksamkeit vom Verstehen auf den Prozess der Kommunikation bzw. auf die Beziehung zwischen Mensch und KI lenkt – schließlich ist uns in der Kommunikation mit anderen Menschen auch nicht zugänglich, wie diese zu ihren Aussagen kommen. Esposito fragt also, ob wir uns im Umgang mit Künstlichen Intelligenzen die richtigen Sorgen machen. Natürlich ist ihr Essay mit knapp 80 großzügig gesetzten Seiten keine erschöpfende Abhandlung, er reißt aber einige bedenkenswerte Aspekte des Themenkomplexes KI an.


 Antworten

 Beitrag melden
Bereits Mitglied?
Jetzt anmelden!
Mitglied werden?
Jetzt registrieren!