Jason Rekulak: Schlafenszeit

13.08.2024 08:16
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Mallory kann ihr Glück kaum fassen: sie hat eben ihre Opioid-Sucht überwunden und trotz ihrer Vergangenheit wird sie von Ted und Caroline als Kindermädchen für den 5jähringen Teddy engagiert. Die Eltern sind nett und verständnisvoll, Teddy ist ein süßer Junge und Mallory kann in einem kleinen Gästehaus wohnen. Hier kann sie etwas zu Ruhe kommen, denkt sie. Doch dann beginnt Teddy verstörende Bilder zu zeichnen, die einen Mord zeigen. Warum zeichnet der Junge so etwas? Und warum ist sein Zeichenstil plötzlich so gar nicht mehr kindlich? Obwohl die Eltern das Verhalten Teddys als bloße Phase abtun, lässt es Mallory keine Ruhe. Sie grübelt und beginnt Nachforschungen anzustellen, nicht ahnend, dass sie damit in einen Strudel des Schreckens geraten wird …

Jason Rekulak weiß eine Menge darüber, wie man erfolgreiche Bücher und Bücher erfolgreich macht. Schließlich ist er Herausgeber bei Quirk Books, einem Verlag, der schon mehrere New York Times-Bestseller publiziert hat, darunter den extrem erfolgreichen Jane Austen/Horror-Mash Up „Pride and Prejudice and Zombies“. Nun legt er seinen ersten Horror-Roman vor und man kann durchaus sagen, dass sich Rekulaks Wissen auch hier bezahlt macht. „Schlafenszeit“ ist sauber konstruiert, bietet jede Menge überraschende Wendungen und lässt den Leser bis zum Ende im Unklaren, was hier eigentlich passiert. Der Horror ist ein schaumgebremster, stiller, subtiler Schrecken, gemetzelt wird hier nicht. Eine gute Idee war es, eine extrem verwundbare, labile Protagonistin zu wählen, die auch als Erzählerin fungiert, was immer ihre Glaubwürdigkeit in Frage stellt. In Summe also ein netter Pageturner, der bestens unterhält.


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