Ein neues Kochbuch des britischen Food-Journalisten Nigel Slater ist immer ein Grund zur Freude. Bieten seine Bücher doch immer nicht nur alltagstaugliche Rezepte, sondern es gibt auch kaum jemanden der so enthusiastisch und liebevoll über Kochen und Essen schreiben kann. Slaters Bücher sind schon seit langem mehr als reine Rezeptsammlungen, sie sind Lesebücher, in denen er seine Beziehung zu einzelnen Zutaten und Gerichten beschreibt. Seine Begeisterung für einfaches, schmackhaftes Essen ist in jeder Zeile spürbar – seine Bücher machen daher nicht nur Lust, seine Rezepte auszuprobieren, sondern laden auch zum gemütlichen Schmökern ein.

Wobei: ganz neu ist dieses Buch nicht. Es ist vielmehr eine Sammlung von Slaters beliebtesten Gerichten, allerdings überarbeitet, oft vereinfacht und in den Arbeitsabläufen optimiert, ergänzt um einiges Neues. Anders als der ähnlich populäre Yotam Ottolenghi setzt Slater auf überschaubare Zutatenlisten, die meisten Gerichte kommen mit einer einstelligen Anzahl von Zutaten aus. Ähnlich wie Ottolenghi setzt Slater verstärkt auf vegetarische Gerichte, allerdings bedeutet das nicht unbedingt, dass es dadurch leichte Kost wird: er hat ein sehr entspanntes Verhältnis zu Geschmacksträgern wie Obers, Butter oder Käse. Aber egal: die bisher ausprobierten Gerichte (wohl schon 10 an der Zahl) sind problemlos zuzubereiten, gelingen und schmecken. Erst am Wochenende haben wir das Huhn mit Orangenmarmelade und Senf ausprobiert, davor die neuen Kartoffeln mit Spinat-Sahne-Sauce und die Räuchermakrelen-Pastete – alles bodenständige, ehrliche Gerichte ohne Chichi, aber viel Geschmack. Wenn man nur ein Kochbuch von Slater will, dann sollte es wohl dieses sein.