Gytha Lodge: Was ich euch verschweige

29.11.2022 13:23
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Detective Chief Inspector Jonah Sheens wollte an einem sonnigen Sonntagnachmittag eigentlich nur in Ruhe ein Bier trinken. Doch daraus wird nichts, weil ein Mädchen in den Biergarten taumelt, bleich und blutverschmiert. Keely heiße sie, sagt sie, und es gehe ihr gut, aber um ihre verschwundene Schwester Nina müsse man sich Sorgen machen. Sheens nimmt Keely mit auf die Wache, wo sie verspricht, ihm alles über Nina zu berichten – allerdings möchte sie zuvor ihre Lebensgeschichte erzählen. Sheens ist nervös, weiß er doch nicht, ob Nina in Gefahr schwebt. Und auch nicht, ob Keely Zeugin, Opfer oder Täterin ist. Fieberhaft untersucht sein Team die Lebensumstände der beiden Schwestern – und Keely beginnt, eigenartig kühl und distanziert, zu erzählen …

Gytha Lodge bleibt auch in ihrem vierten Krimi um DCI Sheens ihrer bewährten Erzählstruktur treu: in zwei parallelen Handlungssträngen wird einerseits die Ermittlungsarbeit der Polizei, andererseits die Vorgeschichte des Verbrechens von einer Verdächtigen dargestellt. Das kommt dieses mal mit der charmanten Wendung daher, dass diese Vorgeschichte von der Verdächtige dem Ermittler selbst in einer Verhörsituation erzählt wird. Lodge legt geschickt Spuren aus, denen Sheens, sein Team und der Leser mit steigender Spannung folgen, denn die gesamte Handlung wird durch ein starkes Gefühl der Dringlichkeit geprägt. Die Lösung des komplexen Falls braucht dann allerdings ein gewisses Maß an „suspension of disbelief“, bis dahin wird man aber von diesem Krimi bestens unterhalten.


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